Welche Stahlqualität eignet sich am besten für einen geplanten Einsatz? Wie reagiert eine bestimmte Oberfläche, wenn sie Umwelteinflüssen ausgesetzt wird? Wie lässt sich ein Material optimieren, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten? Solche und noch weitere Fragen stellen sich technische Assistenten für Metallografie und Werkstoffkunde.
Was macht ein technischer Assistent Metallografie/Werkstoffkunde?
Technische Assistenten und Assistentinnen für Metallografie und Werkstoffkunde sind wahre Material-Detektive. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Eigenschaften von Metallen und anderen Materialien zu erforschen und zu verstehen. Dazu gehören nicht nur Metalle, sondern auch Kunststoffe sowie mineralische und keramische Stoffe. Sie setzen verschiedene mikroskopische Verfahren wie die Metallografie und röntgenologische Untersuchungen ein, um Einblicke in die Oberflächenstruktur dieser Materialien zu gewinnen. Zusätzlich nutzen sie physikalische Prüfmethoden wie Härteprüfungen und Zugversuche, um die Festigkeit der Materialien zu bestimmen.
Vor Beginn der Untersuchungen bearbeiten sie die Proben, oft durch Ätzung, um die Strukturen sichtbar zu machen. Sie sind für die Vorbereitung von Versuchsaufbauten verantwortlich und planen den Ablauf der Experimente. Oftmals setzen sie EDV-Anlagen ein, um die Versuchsreihen zu steuern und die Ergebnisse zu erfassen. Anschließend werten sie die gesammelten Daten am Computer aus und erstellen detaillierte Dokumentationen der Versuchsergebnisse. Insgesamt tragen Technische Assistenten und Assistentinnen für Metallografie und Werkstoffkunde dazu bei, die Welt der Materialwissenschaften zu erforschen und neue Erkenntnisse über die Eigenschaften von Werkstoffen zu gewinnen.
Wie läuft die Ausbildung zum technischen Assistent Metallografie/Werkstoffkunde ab?
Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt. Praktische Einblicke bekommst du, als Auszubildender, während Berufspraktika in Unternehmen. Wer Interesse an Physik und Chemie mitbringt, hat für diesen Beruf die besten Voraussetzungen.
Zu Deinem Berufsalltag gehört die Bedienung von komplizierten technischen Geräten und die Auswertung von Untersuchungen am Computer. Aber manchmal musst du auch handfest und praktisch an die Sache ran treten. Beispielsweise mit Säuren hantieren oder Oberflächen für eine genauere Prüfung anrauen.
Fest steht: Die Ausbildung vermittelt Kenntnisse, die in der Industrie sehr gefragt sind – eine gute Investition in die berufliche Zukunft!
Lehrzeit
2 Jahre (mit Abitur)
3 Jahre (mit Mittlerer Reife)
Vergütung
keine
Voraussetzungen
Für eine Ausbildung zum technischen Assisten Metallographie/Werkstoffkunde sollten dir folgende Schulfächer Spaß bereiten:
Physik:
Um die Untersuchungsverfahren zur Herstellung und Verarbeitung von Werkstoffen und zur Beeinflussung der Werkstoffeigenschaften in ihren Möglichkeiten zu beurteilen, sind Kenntnisse der physikalischen Prinzipien notwendig.
Chemie:
Angehende Technische Assistenten und Assistentinnen für Metallografie und Werkstoffkunde setzen Lösungen und Rezepturen an. Hierzu brauchen sie chemisches Wissen.
Mathematik:
Zukünftige Technische Assistenten und Assistentinnen für Metallografie und Werkstoffkunde benötigen mathematische Kenntnisse, um beispielsweise spektralanalytische Untersuchungen auszuwerten.
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- Du kannst dich in Themengebieten wie Physik, Werkstoffprüfung oder naturwissenschaftliches Labor fortbilden lassen.
- Ebenfalls kannst du eine Prüfung als Techniker der Fachrichtung Werkstofftechnik ablegen
- Weiterbildung zum Güte- und Materialprüfer bzw. Qualitätsfachmann.
- Du kannst auch noch ein Bachelorstudium im Fach Materialwissenschaften oder Werkstoffwissenschaft und -technik oben draufsetzen