Was haben Kaffeetassen, Kanalisationsrohre und Designer-Waschbecken gemeinsam? Sie alle werden von Industriekeramikern hergestellt. Wer gerne mit heißen Öfen umgeht und keine Angst vor gelegentlichen Scherben hat, findet hier den perfekten Beruf. „Mit dem Ausbildungsberuf Industriekeramiker können viele zunächst nichts anfangen“, berichtet Petra Timm, Pressesprecherin von Randstad Deutschland. „Dabei hat er viel zu bieten – und Azubis werden vielerorts händeringend gesucht.“
Zu Beginn der dreijährigen Ausbildung entscheidet sich jeder Azubi für eine von vier Fachrichtungen, trotzdem sind die Inhalte im ersten Lehrjahr in jeder Fachrichtung identisch.
Die folgenden vier Fachrichtungen gibt es zur Auswahl:
- Industriekeramiker für Anlagentechnik: richten Maschinen und Anlagen in keramikproduzierenden Unternehmen für die jeweiligen Produkte ein und warten sie
- Modelltechnik: Herstellung von Formen, in denen Keramik gegossen und gebrannt wird
- Verfahrenstechnik: Allrounder, der sich mit allen Aspekten des Produktionsprozesses auskennt
- Dekorationstechnik: Gestaltung von Keramikprodukte, Designs entwerfen und z. B. Porzellangeschirr bemalen; Farb- und Glasurmischungen. Hier ist nicht nur Geschick, sondern auch der Sinn für Farben und Gestaltung notwendig. Du eignest Dir viel Wissen über Farben und Glasuren, deren Mischverhältnisse und die Gestaltung von Keramikprodukten an.
Lehrzeit
3 Jahre
Vergütung
- 1. Lehrjahr: 585 – 1000€
- 2. Lehrjahr: 690 – 1100€
- 3. Lehrjahr: 790 – 1150€
Voraussetzungen
- mind. Hauptschulabschluss
- Handwerkliches Geschick
- Interesse an Maschine und Produktion
- Fingerspitzengefühl – besonders bei der Fachrichtung Dekorationstechnik
- Kreativität für Motive, Designs usw.
- Körperlich fit und belastbar
- Du arbeitest gerne mit deinen Händen
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten:
Industriemeister– Keramik
Dir reicht eine Ausbildung als Industriekeramiker nicht aus und Du möchtest gerne noch einmal die Schulbank drücken? Dann kannst Du Dich für eine Meisterausbildung mit dem Fachbereich Keramik entscheiden. Die Weiterbildung dauert zwar noch einmal zwei Jahre, jedoch zahlt sie sich aus. Denn damit erweiterst Du nicht nur Dein Aufgabengebiet sondern auch Deine beruflichen Chancen.
Techniker– Keramiktechnik
Eine weitere Möglichkeit für Dich nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung ist die Weiterbildung zum Techniker in der Keramiktechnik. Dafür musst Du zwar auch nochmal mindestens zwei Jahre in Teilzeit auf Dich nehmen, aber in dieser Zeit erlernst Du sogar noch kaufmännische Fähigkeiten und bist für den Betriebsablauf bestens vorbereitet. Das bringt Dich nicht nur auf der Karriereleiter, sondern auch gehaltstechnisch weit nach vorne.
Selbstständigkeit
Sobald Du Deinen Keramiktechniker fertig abgeschlossen hast, kannst Du bereits Deinen eigenen Betrieb eröffnen. Darauf musst Du Dich gut vorbereiten, denn soetwas muss wohlüberlegt sein. Eine Selbstständigkeit ist immer mit einem großen Risiko und viel Fleiß verbunden.
Studium
Du weißt eigentlich schon jede Menge über den industriellen Ablauf. Doch man lernt im Leben ja nie auslernt, deshalb kannst Du mit der Ausbildung und drei weiteren Jahren Berufserfahrung mit einem Studium beginnen. Zur Auswahl steht zum Beispiel das Fach „Maschinenbau / Verfahrenstechnik“. Mit Sechs bis acht Semester musst Du für diese Studiengänge rechnen. Abhängig ist es davon, welche Fachrichtung Du in Deiner Ausbildung als Industriekeramiker gewählt hast.