Was macht ein/e Bootsbauer:in?

Bootsbauer:innen sind die Meister hinter den Kulissen, die Paddel- und Ruderboote, elegante Segelboote, kraftvolle Motor- und Segeljachten sowie robuste Fischkutter und Barkassen erschaffen. Egal, ob es sich um Boote für Binnengewässer oder Hochseeschifffahrt handelt, diese Profis wissen, wie man aus Holz, Stahl, Aluminium und faserverstärkten Kunststoffen wahre Meisterwerke schafft.

Konstruktion und Innenausbau

Ihre Arbeit beginnt mit der Konstruktion von Bootsteilen wie dem Rumpf und dem Deck, die später zu einem vollständigen Schiffskörper verschmelzen. Bei größeren Booten kümmern sie sich auch um den Innenausbau und errichten stolze Masten und Spieren. Doch nicht nur der Aufbau ist entscheidend; auch der Schutz vor den Launen des Wassers und der Witterung ist von großer Bedeutung. Mit geschickten Händen und einem Auge für Details versehen sie Oberflächen mit Farbe und beschichten den Unterwasserbereich der Boote mit speziellen Materialien, um sie vor Schäden zu bewahren.

Restaurierung und Generalüberholung

Ist ein Boot in die Jahre gekommen und benötigt eine Generalüberholung, sind Bootsbauer:innen zur Stelle. Mit einer gründlichen Prüfung decken sie Struktur- oder Materialschäden am Rumpf oder den Aufbauten auf und setzen diese instand, damit das Schiff wieder in voller Fahrt ist. In der Welt der Bootsbaumeister ist kein Wellengang zu hoch und kein Projekt zu anspruchsvoll.

Wie läuft die Ausbildung zum/zur Bootsbauer:in ab?

Die Ausbildung zum/zur Bootsbauer:in ist ein duales Programm, bei dem du sowohl praktische Fähigkeiten im Betrieb als auch theoretische Kenntnisse in der Berufsschule erwirbst. Im Betrieb erhältst du eine gründliche Einführung, die es dir ermöglicht, von Anfang an aktiv mitzuarbeiten. Hierbei ist körperliche Stärke von Vorteil, da du möglicherweise bei widrigen Wetterbedingungen wie starkem Wind und Regen oder bei Hitze draußen auf Schiffen arbeiten wirst. Zudem ist es wichtig, keine Empfindlichkeit gegenüber Staub, Schmutz, Lärm und starken Gerüchen zu haben, da das Bootsbauhandwerk nach wie vor ein robustes Handwerk ist.
Der schulische Teil deiner Ausbildung wird dir das erforderliche fachliche Wissen vermitteln, das du für deine Tätigkeit benötigst. Während deiner Zeit in der Berufsschule erwirbst du das notwendige Hintergrundwissen, um die praktischen Fähigkeiten im Betrieb optimal einzusetzen.

Voraussetzungen

• Für die Ausbildung sind folgende Schulfächer entscheidend:
  • Mathematik: Es ist notwendig, Flächen- und Rauminhaltsberechnungen zu erstellen sowie mit Maßen und Gewichten umgehen zu können. Geometriekenntnisse und räumliches Vorstellungsvermögen sind nötig, um den Bezug zwischen einem zweidimensionalen Bauplan und dem entsprechenden dreidimensionalen Boot herstellen zu können.
  • Werken/Technik: Technisches Werken sollte dir zusagen, denn du arbeitest handwerklich mit Werkzeugen, Kleinmaschinen und Materialien. Du musst genaue Skizzen und Pläne anfertigen bzw. danach arbeiten können. Bereits vorhandene Kenntnisse im technischen Zeichnen erleichtern den Einstieg in die Ausbildung.
  • Physik: Kenntnisse physikalischer Sachverhalte, etwa der Wasserverdrängung oder des Schwerpunkts, erleichtern Berechnungen und Überlegungen, die sowohl Qualität als auch Sicherheit der Boote gewährleisten. Beispielsweise müssen Masseberechnungen erstellt werden.
• Auch ist es hilfreich, wenn du interessiert bist an …
  • praktischen Tätigkeiten, z.B. Anfertigen und Montieren von Bootsbauteilen, Bedienen und Warten von Löt- und Schweißgeräten, Ausführen von Reparaturarbeiten an Booten

Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten

• Weiterbildung zum/zur Bootsbaumeister:in

• Weiterbildung zum/zur Techniker/in – Holztechnik

• Studium

Weiterbildung zum/zur Bootsbaumeister:in

Als Bootsbauermeister übernimmst du die Planung, Führung von Teams und die Ausbildung im Betrieb. Du bist für kaufmännische Aufgaben, Kundenberatung und Verhandlungen zuständig. Außerdem arbeitest du aktiv am Bau von Booten und Teilen mit und wählst die passenden Materialien entsprechend den Anforderungen aus. Als Unternehmer entwickelst du betriebliche Grundsätze und überwachst den Erfolg des Unternehmens.

Weiterbildung zum/zur Techniker/in – Holztechnik

Als Holztechniker hast du eine vielseitige Rolle in der Holzindustrie. Du planst und überwachst die Produktion von Holzprodukten, kümmerst dich um die Kostenkalkulation, optimierst Arbeitsprozesse und führst Teams an. Die Weiterbildung und Beratung der Mitarbeiter, die Erstellung von Angeboten und die Kundenberatung gehören ebenfalls zu deinen Aufgaben.

Studium

Das Studienfach Schiffbau, Meerestechnik vermittelt dir wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in fachbezogenen Themengebieten der Natur- und Ingenieurwissenschaften, z.B. der Physik, Mathematik, Statik, Konstruktion und Werkstofftechnik.
Schiffbau, Meerestechnik kann man auch im Rahmen von dualen Studiengängen studieren.

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