Was macht ein/eine Milchtechnologe/-technologin?

Der oder die Milchtechnologe/-technologin sind Experten in der Herstellung von Milchprodukten wie Trinkmilch, Joghurt, Butter, Käse und Milchpulver. Ihr Prozess beginnt mit der sorgfältigen Prüfung von Menge und Qualität der gelieferten Rohmilch, die sie anschließend lagern. Vor der Weiterverarbeitung durchlaufen sie eine Zentrifugation, um die Milch zu reinigen und den Rahm von der Magermilch zu trennen. Durch die Zugabe von Rahm zur Magermilch erreichen sie einen präzise definierten Fettgehalt und homogenisieren die Mischung.

Maschinen bedienen und Qualitätskontrollen

Die Bedienung und Überwachung von Kühl-, Butterungs- und Käsereimaschinen liegen ebenfalls in ihrer Verantwortung. Während des gesamten Herstellungsprozesses führen sie fortlaufende Qualitätskontrollen an Milch, Zwischenprodukten und Endprodukten durch. Abschließend erfolgt die maschinelle, hygienische Verpackung oder Abfüllung der Milchprodukte. Die Milchtechnologen und -technologinnen bereiten Arbeitsprozesse vor, nehmen Maschinen und Anlagen in Betrieb, führen Reinigungsarbeiten durch und rüsten sie um. Besonderes Augenmerk legen sie dabei auf die strikte Einhaltung aller Hygienevorschriften.

Wie läuft die Ausbildung zum/zur Milchtechnologen/-technologin ab?

Die Ausbildung zum Milchtechnologen dauert drei Jahre und verläuft dual. Die Praxisphasen finden im Ausbildungsbetrieb statt, während die Theoriephasen in der Berufsschule durchlaufen werden, in der Regel im Blockunterricht. Hier wechseln sich mehrwöchige Schulbesuche und Arbeit im Betrieb ab. Zudem sind fachpraktische Übungen in einer Lehrmolkerei Teil des Lehrplans. Bei räumlicher Distanz zwischen Schule und Betrieb werden die Auszubildenden in Wohnheimen untergebracht.

Milchtechnologen in der Berufsschule

In der Berufsschule erwerben Milchtechnologen umfassendes Wissen, darunter die Kenntnis von Rezepturen für verschiedene Milchprodukte und die Bedeutung der Verarbeitung von Rohmilch mit unterschiedlichen Roh- und Zusatzstoffen, um Produkte wie Käse oder Joghurt herzustellen. Des Weiteren werden Themen wie Wirtschafts- und Sozialkunde behandelt, inklusive Maßnahmen zur Kostenreduzierung in der Produktion und korrekter Dokumentation von Produktionsprozessen.

In der praktischen Ausbildung lernen die angehenden Milchtechnologen die Betriebsabläufe und die Einhaltung von Hygienevorschriften im Ausbildungsbetrieb kennen. Sie erhalten Einblicke in die Funktionsweise und den Umgang mit spezialisierten Anlagen zur Milchverarbeitung, wie der Herstellung von Butter, Käse oder Trinkmilch.

Qualitätssicherung  und Kontrolle der Milchprodukte

Qualitätssicherung und Kontrollen der Produkte gehören ebenfalls zum Ausbildungsprogramm. In den folgenden Jahren vertiefen die Auszubildenden ihr Wissen, indem sie an der Produktion weiterer Milchprodukte teilnehmen und die Steuerung von Anlagen sowie die Dokumentation von Arbeitsprozessen erlernen. Im dritten Ausbildungsjahr liegt der Schwerpunkt auf der Qualitätssicherung und zusätzlichen Kontrollen, die im Labor ausgewertet werden.

Voraussetzungen

• Mindestens ein Hauptschulabschluss
• Für die Ausbildung sind folgende Schulfächer entscheidend:
  • Chemie/Biologie: Da du mit Rohstoffen zur Herstellung von Molkereiprodukten umgehen musst, sind Kenntnisse in Chemie und Biologie vorteilhaft.
  • Mathematik: Für das Berechnen von Rohstoffeinsätzen, Mischungsverhältnissen oder Sollausbeute sind die Grundrechenarten oder auch das Prozentrechnen unabdingbar.
  • Werken/Technik: Für die Tätigkeiten an Anlagen, etwa das Warten und Prüfen von Maschinen, sind Fertigkeiten und Kenntnisse in Werken und Technik hilfreich.
• Auch ist es hilfreich, wenn du interessiert bist an …
  • praktischen Tätigkeiten, z.B. Bedienen von Maschinen und Anlagen in Molkereien und Käsereien, Reinigen und Desinfizieren von Anlagen, Behältern und Rohren, Verpacken von Milch- und Milcherzeugnissen
  • theoretischen Tätigkeiten, z.B. systematisches Vorgehen bei der Fehlersuche und Störungsbehebung, anhand chemischer, physikalischer und mikrobiologischer Untersuchungsergebnisse Produktions- und Reifungsfehler bei der Käseerstellung erkennen und beheben
  • prüfenden Tätigkeiten, z.B. Entnehmen von Proben aus der laufenden Produktion, um die Einhaltung von Qualitätskritierien festzustellen und zu dokumentieren

Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Weiterbildung zum/zur Molkereimeister:in

Du organisierst und koordinierst Arbeitsprozesse, optimierst die Produktion von Milchprodukten und legst Rezepturen fest. Du leitest Fachkräfte an und kümmerst dich um die betriebliche Ausbildung. Die Qualität der Produkte liegt in deinen Händen, da du Rohstoffe und Hilfsstoffe prüfst. Als Selbstständige/r, der einen Milchverarbeitungsbetrieb führt, entwickelst du betriebliche Grundsätze, investierst gezielt und trägst die Verantwortung für die Personalauswahl und den wirtschaftlichen Erfolg.

Weiterbildung zum/zur Techniker:in Milchwirtschaft, Molkereiwesen

Du organisierst die Abläufe in der Milchverarbeitung, von Konsummilch über Käse bis hin zu Joghurt und anderen Milchprodukten. Dabei wendest du Verfahrenstechniken wie Erhitzen, Kühlen, Mischen, Trennen und Trocknen an. Du behältst biochemische und mikrobiologische Prozesse im Blick, führst Qualitätskontrollen durch und prüfst im Labor Proben der angelieferten Milch sowie die Qualität der Produkte. Du trägst zur Entwicklung neuer Milchprodukte bei, übernimmst betriebswirtschaftliche Aufgaben in der Fertigung und berätst in der Maschinen- und Zulieferindustrie.

Studium Lebensmitteltechnologie

Das Studienfach Lebensmitteltechnologie vermittelt dir wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in Biologie, Chemie, Lebensmittelproduktion und Verfahrenstechnik.

Lebensmitteltechnologie kann man auch im Rahmen von dualen Studiengängen und Fernstudiengängen studieren.

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